21. Filmfestival Münster
19. bis 28. September 2025 im Schloßtheater Münster
Das älteste Wettbewerbsfestival Westfalens zeigt aktuelle Filmkunst aus der Region, aus Deutschland und ganz Europa – mit einem starken Fokus auf den Nachwuchs.
Schwerpunkte des Programms sind ein Europäischer Spielfilmwettbewerb für Debütfilme, ein Europäischer Kurzfilmwettbewerb mit Publikumsvoting sowie die Westfalen Connection mit Filmen aus der Region. Daneben gibt es den deutschlandweit einmaligen Länderschwerpunkt mit Filmen aus den Niederlanden und Branchenevents mit Panel Talks und Pitching Sessions für junge Filmemacherinnen und Filmemacher.
Neben der Deutschlandpremiere von „Alpha.“ zur Festivaleröffnung ist mit dem Film „Flame“ von Daphne Lucker eine weitere niederländische Produktion erstmals in Deutschland zu sehen. Das Mutter-Tochter-Drama mit Thekla Reuten und Sophie Lindner in den Hauptrollen ist eins von acht europäischen Regiedebüts im Spielfilmwettbewerb. Ebenfalls dabei ist der irische Film „Christy“, ausgezeichnet auf der diesjährigen Berlinale als bester Film der Sektion Generation. Die Coming-of-Age-Story über Familienbande, Zugehörigkeit und zweite Chancen ist der erste Spielfilm von Brendan Canty, der sich unter anderem mit dem Musikvideo zu Hoziers „Take Me To Church“ einen Namen gemacht hat. Mit dem Wettbewerbsbeitrag „The Kingdom“ erzählt Regisseur Julien Colonna seine eigene Geschichte aus dem innersten Zirkel des organisierten Verbrechens auf Korsika in den Neunzigern. Das intime Portrait einer besonderen Vater-Tochter-Beziehung ist zugleich eine präzise Darstellung von Konflikten, von denen einige bis in die Gegenwart fortdauern und das Leben auf Korsika weiterhin prägen.
Im Kurzfilmwettbewerb sind 36 Filme aus 15 Ländern zu sehen. Mit in der Auswahl sind der Gewinner des Deutschen Kurzfilmpreises, „Fire Drill“ von Maximilian Villwock, Cannes-Teilnehmer wie das belgische Historienspektakel „Loynes“ von Dorian Jespers sowie die estnische Stop-Motion-Animation „On Weary Wings Go By“ von Anu-Laura Tuttelberg, die nach ihrer Premiere in Locarno unter anderem in Leipzig, Amsterdam und Brüssel Festivalpreise gewann. Der experimentelle Essayfilm „Magdalena Hausen – Die gefrorene Zeit“, eine griechisch-deutsche Koproduktion mit der Stimme von Hanna Schygulla, feiert beim Filmfestival Münster seine Deutschlandpremiere.
In der Sektion Westfalen Connection dreht sich zum sechsten Mal alles um Filme aus der Region oder Filmschaffende, die mit Westfalen auf teils ganz unterschiedliche Weisen verbunden sind. Gleich mehrere Filme feiern ihre Festivalpremieren, so auch das Regiedebüt „Und was ist mit uns?“ der Schauspielerin Michelle Barthel, die vor zwei Jahren bereits als Jurymitglied beim Filmfestival Münster zu Gast war, und der Film „Der Moment in dem ich dich ins Herz schloss“ von Mustafa Khalaf.
Seit 1999 sind niederländische Filme fester Bestandteil des Filmfestivals Münster. In diesem Jahr zieht sich die Auswahl mit aktuellen Filmen aus dem Nachbarland durch die weiteren Festivalsektionen: Jan-Willem van Ewijks Bergdrama „Alpha.“ zum Auftakt, Daphne Luckers Regiedebüt „Flame“ im Spielfilmwettbewerb, sowie „Skunk“, der neue Film von „Ex Drummer“-Regisseur Koen Mortier, in der Spätschiene. Außerdem im Programm: der ebenso poetische wie berührende Dokumentarfilm „Where Dragons Live“ von Suzanne Raes.
Die Sektion Nightwatch widmet sich in diesem Jahr dem Frühwerk eines US-Amerikanischen Indie-Regisseurs, der seit vielen Jahren von seiner Fangemeinde kultisch gefeiert wird: Gregg Araki. Seine legendäre „Teen Apocalypse Trilogy“ mit den Filmen „Totally Fucked Up“ (1993), „The Doom Generation“ (1995) und „Nowhere“ (1997) läuft in drei Spätvorstellungen des Festivals.
Am 26. und 27.9. finden zwei Branchentage für den Film in Westfalen statt: Der Freitag steht dabei im Zeichen des Pitchings. In einer ersten Session präsentiert der Filmnachwuchs aus der Region einer Fach-Jury seine aktuellen Stoffe, die zweite Session präsentiert Treatment-Stoffe, die im Rahmen der Drehbuchklasse der Filmwerkstatt Münster weiterentwickelt werden. Am Samstag, wird gemeinsam mit dem Kinofest Lünen und dem Filmbüro NW ein Panel für den Filmnachwuchs der Region mit dem Titel: „Filmnachwuchs im Finanzierungsdilemma – Wege aus der prekären Förderung“ stattfinden und im Anschluss eine Masterclass mit Mehmet Akif Büyükatalay und Claus Herzog-Reichel von der Kölner Produktionsfirma filmfaust, deren beide aktuelle Filme, „Hysteria“ von Mehmet Akif Büyükatalay und „Sirens Call“ von Miri Ian Gossing & Lina Sieckmann auf der diesjährigen Berlinale Premiere feierten.